Der Verwaltungsrat der Cochrane Collaboration hat am  am 25. September 2018 einstimmig dafür gestimmt, die Mitgliedschaft von Professor Peter Gøtzsche in der Organisation und seine derzeitige Position als Mitglied des Direktoriums und Direktor des Nordic Cochrane Centre zu beenden.

Cochranes Stärke und Unabhängigkeit beruht auf der Fähigkeit, eine offene und transparente Debatte über gesundheitliche Evidenz zu führen.

Professor Gøtzsche habe wiederholt seine persönlichen Ansichten als die von Cochrane vertreten, auch in Korrespondenz mit Mitgliedern der akademischen Gemeinschaft, in den Medien, und als Sachverständiger in Strafverfahren.

Professor Gøtzsche habe wie jedes andere Cochrane-Mitglied das Recht, seine Ansichten zu äußern, heißt es in der Begründung des Instituts. Als Leiter von Cochrane, Direktor des Cochrane-Zentrums und Treuhänder der Wohltätigkeitsorganisation, habe er jedoch eine besondere Sorgfaltspflicht gegenüber der Organisation hinsichtlich der Art und Weise, wie er seine Ansichten zum Ausdruck bringe, besonders bei Äußerungen, die er in persönlicher Kapazität  gemacht habe.

Trotz zahlreicher Versuche und Warnungen in Bezug auf sein Verhalten habe er es versäumt, konsequent diese ihm obliegende Sorgfalt auszuüben. Dies hat zu mehreren Beschwerden an die Wohltätigkeitsorganisation geführt und seine Glaubwürdigkeit innerhalb der Forschungsgemeinschaft beschädigt.

Gøtzsche hatte als Gegner des Screening-Programms bis zuletzt unter Bezug auf die inzwischen durch zahlreiche neuere Studien widerlegte Kanada Studie die Mortalitätssenkung durch das Screening bestritten. Gøtzsches Position erfordert nun auch vor dem Hintergrund der Entscheidung von Cochrane eine Neubewertung.

Weitere Informationen unter:

https://www.cochrane.org/news/statement-cochranes-governing-board-26th-september-2018

 

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