Mit dem einstimmigen Beschluss des Deutschen Bundestages vom 22. Juni 2002, auf der Grundlage der Europäischen Leitlinien ein flächendeckendes Mammographie-Screening-Programm einzuführen, ist eine neue Form vertragsarztlicher Tätigkeit entstanden, die sich entscheidend von der bisherigen kurativen Mammographie unterscheidet. Im Zentrum dieses neuen Versorgungsauftrages steht der Programmverantwortliche Arzt (PVA).

 

Der PVA organisiert ein von ihm geleitetes Team von Ärzten und radiologischen Fachkräften, das umfangreiche Screening-Leistungen in einer definierten Region (Screening Einheit) erbringt, um den Anspruch aller Frauen zwischen 50 und 69 Jahren auf eine Mammographie-Screening-Untersuchung in dieser Region zu erfüllen.

 

Hierzu werden an den PVA hinsichtlich seiner Qualifikation, seiner technischen Ausstattung und der Organisation von Qualitätssicherunsmaßnahmen Anforderungen gestellt, wie in keinem anderen Bereich ärztlicher Tätigkeit.

 

Die IGPVA hat es sich zur Aufgabe gemacht, die sich aus dieser besonderen Stellung des PVA ergebenden berufspolitischen, sozialpolitischen, wirtschaftlichen und rechtlichen Interessen zu vertreten.

 

Der PVA ist in seiner Tätigkeit in höchstem Maße integriert in ein System der Arbeitsteilung und des Informationsaustauschs mit der Kooperationsgemeinschaft Mammographie, den Referenzzentren und den zentralen Stellen. Ziel der IGPVA ist es, diese Zusammenarbeit ständig zu verbessern und den PVA vor unnötiger Bürokratie zu bewahren. Im Bereich der Evaluierung und des Austauschs von Daten setzt sich die IGPVA für bundeseinheitliche Standards ein. Hierbei will die IGPVA auch Impulsgeber für technische Verbesserungen und Erneuerungen auf dem Gebiet der Software sein.

 

Seit dem Start der ersten Screening Einheiten im Jahre 2005 haben bis heute 91 von insgesamt 94 Einheiten mit dem Screening begonnen.
Die IGPVA will den Erfahrungsaustausch unter den PVA fördern und hierzu ein Forum bieten, in dem alle Mitglieder die Gelegenheit haben, Informationen auszutauschen und sich durch Anfragen, Vorschläge und Anregungen an der Arbeit der IGPVA zu beteiligen.

 

Die IGPVA will mit anderen berufspolitischen und mit wissenschaftlich tätigen Organisationen zusammenarbeiten mit dem Ziel, das Mammographie Screening Programm in Deutschland zu fördern und die Brustkrebssterblichkeit unter den Frauen zwischen 50 und 69 Jahren zu senken.